Bond-Post N°22/2019

Roland HaslerNewsletter

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Bond-Post N°22/2019

Newsletter des James Bond Club Schweiz mit dem Neusten aus dem 007-Kosmos.

Station Z, 02.10.2019

Liebe Clubmitglieder

Arrivederci

Die Dreharbeiten in Italien sind (allem Anschein nach) vorüber. Eine anstrengende Zeit mit wilden Spekulationen, viel zu viel Bildmaterial und dem einen oder anderen Spoiler ist endlich hinter uns. Die Geschehnisse seit der letzten Post lassen sich folgendermassen schildern:

11. September: An der Küstenstrasse von Sapri zu Acquafreddo brach in der Nacht ein Feuer aus. Dies hatte zwar keinen direkten Zusammenhang mit der Bond-Crew, da schon seit längerer Zeit ein Pyromane in der Gegend sein Unwesen treibt. Der Bürgermeister von Sapri war dennoch sichtlich enerviert und befürchtet einen Imageschaden (Quelle). Die 2nd Unit unter der Leitung von Alexander Witt konnte die Dreharbeiten auf diesem Strassenabschnitt trotzdem beenden. 
Die Main Unit war an diesem Tag ja an der Via Civita und später noch an der Via Muro tätig (Video)
. Wie immer veröffentlichte die Daily Mail dazu ein paar Fotos, welche ahnungslose Journalisten/Praktikanten untertiteln. Bei solch einer Bildbeschreibung wurde allerdings etwas daneben gegriffen. Nicht nur wurde die Produzentin Barbara Broccoli nicht erkannt, es wurde auch angenommen, dass sie Daniel Craigs Assistentin sei. In der Internetgemeinde löste dies natürlich einen Aufschrei aus, weil der starke Verdacht besteht, dass diese Annahme bloss aufgrund ihres Geschlechts festgelegt wurde.

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«Viel zu erzählen: Craig wird von einer weiblichen Assistentin begleitet, während er am Dienstag zwischen Einsätzen entspannt.»


12. September: Auf der Piazza San Pietro Caveoso wurde die gleiche Autoverfolgungsjagd wie Ende August geprobt. Daniel Craig musste erst einmal erklärt werden, wie Bond da um den Platz fährt (Video). Mehr dazu am 15. September.
Am Abend nahm schliesslich die Crew wie bereits am Tag zuvor die Via Muro in Beschlag. Diesmal ging's etwas idyllischer zu und her, denn James & Maddy können durchaus auch romantisch: Fotos

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13. September: Auf der anderen Talseite bei der Felsenkirche Madonna delle Vergini wurde ein eigener Friedhof errichtet. Auch hier tobte sich die Crew einen Tag lang aus (Fotos und Video, Vorsicht Spoiler!) und Cary Fukunaga (Regie) sehnte sich mit Linus Sandgren (Kamera) nach einem Glacé:

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«Starrend, als ob eine wichtige künstlerische Entscheidung anstehen würde. Aber in Realität sind die Gelati angekommen und wir waren am weitesten entfernt.» (Quelle)


15. September: Nun wurde definitiv auf der Piazza San Pietro Caveoso gedreht. Bloss sassen diesmal tatsächlich Daniel Craig und Léa Seydoux im Aston Martin. Gesteuert wurde der Wagen vom Fahrer in der Box auf dem Autodach. Dies gründet nicht (nur) in Craigs Fahrkünsten, sondern liegt wohl auch dem Fakt zugrunde, dass vom Fahrersitz aus aufgrund der grossen IMAX-Kameras und dem LED-Schirm zur Beleuchtung das Sichtfeld auf das Geschehen vor dem Wagen arg eingeschränkt ist. (Fotos)

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Im gleichen Stil nachgestellt wurden die Szenen des allerersten materaischen Drehtages, nämlich jenem auf der Piazza Vittorio Veneto und der angrenzenden Via XX. Settembre. (Videos)
Und weil es an diesem Tag noch nicht so romantisch war, kehrte man am Abend wieder in die Altstadt ins Rione Pianelle zurück (Video).

16. September: Auch in der Via Casale musste eine Szene noch mit den Hauptdarstellern in den Kasten. Hierbei gesellte sich auch der französische Schauspieler Dali Benssalah hinzu.

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Regisseur Cary Fukunaga dirigiert seine Protagonisten.


17. September: Zum letzten Mal mussten die armen tierischen Statisten ihre Lebensrolle spielen. Und nachdem auch der letzte Dreh auf der Piazza San Pietro Barisano beendet war, wurde nun das ganze Augenmerk in den Stadtteil Caveoso und dem neu erstelltem Hotelzimmer mit Balkon gerichtet. Im ganzen Sasso südlich des Doms wurden die inszenierten Scheiterhaufen in Brand gesteckt und per Fernsteuerung wurde Regisseur Cary Fukunaga verschiedene Lichtstimmungen präsentiert (Video, ursprünglich aus Carys Instagram-Story, die allerdings nach 24h erlöscht).

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Da hatte sie noch einen Morgenmantel an: Léa Seydoux auf dem Filmset-Balkon.


18. + 19. September: Nachdem einer der fantastischen Sonnenaufgänge dieser Stadt neben der Via Casalnuovo auf Film festgehalten wurde, wurde die Piazza San Giovanni Battista für zwei Tage hermetisch abgeriegelt. Gedreht wurde wohl auch hier selbige Szene wie bei der 2nd Unit davor. Dazu habe ich euch nachträglich noch ein Video (Vorsicht, Spoiler!).

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Ein Beitrag wiederum von Carys Instagram-Story zeigt die Crew am frühen Morgen.


20., 21. + 22. September: Obschon die Dreharbeiten in Matera am Vortag beendet wurden, waren eine Menge Aston Martin DB5s zu sehen. Die 10 Stück (ob nun Original oder nicht sei dahingestellt) gruppierten sich ein letztes Mal auf der Piazza San Pietro Caveoso und lächelten mit Cary Fukunaga für die Kameras. (Foto)

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Anschliessend pendelte zumindest der Regisseur weiter zu seinem neuen Arbeitsort, Gravina in Puglia. Dort wurden nicht nur die Szenen bei der Aquädukt-Brücke nachgestellt (Video), sondern auch beim zweiten Set des Friedhofs (VideoFotos).
Zum Abschluss dieser Drehtage fand übrigens noch eine "Wrap-Party" (quasi ein Abschluss-Fest der Dreharbeiten) in Matera statt, da der Hauptteil der Crew nun nach London zurückreiste (Video). Dort wird allerdings noch bis Ende Oktober gedreht, der Film ist also noch nicht im Kasten.

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Daniel Craig mit der Bond-Torte an der Crew-Party.


24. + 25. September: Selbst in Italien war noch nicht Schluss. Nun reiste ein Teil der Main Unit nach Sapri an die Westküste und nahm dort den Bahnhof in Beschlag. Dieser wurde unter laufendem Betrieb in ein Filmset verwandelt, selbst die Stationstafeln verwiesen nun nicht mehr auf Sapri, sondern die fiktive 'Civita Lucana' (Lukanien wurde früher die Region Basilikata genannt, in der Matera nun liegt). Zudem wurde extra von Neapel ein Schnellzug (ein Frecciarossa) angefahren, der Sapri eigentlich nie passiert. (VideoFotosVideo: Vorsicht Spoiler)

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Für die Umbenennung bekam der Bürgermeister von Sapri (der arme Kerl hat bloss Probleme) von der Opposition Rüffel, da so eine positive Werbebotschaft flöten gehe.


Eigentlich war vorgesehen, am 23. September am idyllischen Strand des Arco Magno zu drehen. Das schlechte Wetter durchkreuzte allerdings diese Pläne und der Drehort wurde gestrichen. (Quelle)
Am Meer wurde dann doch noch gedreht, womöglich sogar die vorgesehene Szene. In Maratea, wo die Crew Ihre Unterkunft hatte und somit kein ganzer Tag für den Aufbau benötigt wurde, liegt auch ein natürlicher Pool, eingebettet in eine Steinlandschaft. Cala Tunnara nennt sich der Ort und Paparazzi-Aufnahmen von Lashana Lynch und Léa Seydoux lassen darauf schliessen, dass die beiden dort am 25. September eine gemeinsame Szene filmten. (Fotos von LynchFotos von Seydoux)

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Diese Aufnahme eines Crewmitglieds lässt sich eindeutig auf die Cala Tunnara zuweisen.

NTTD: weitere Dreharbeiten

Kaum war Italien abgeschlossen, wurde eine neue Location bekannt: Die Färöer Inseln! (Quelle)
Eine kleine Crew hat zumindest einmal nach Drehorten für Aufnahmen mit dem Kamerahelikopter gesucht. Der Helikopter für die Kameraflüge musste aufgrund des schlechten Wetters allerdings zuerst per Schiff auf die Insel gebracht werden. Und danach durfte der Heli zuerst nicht starten, da die dänische Luftfahrtbehörde (die Färöer Inseln sind noch immer eine Exklave von Dänemark) Mängel am Helikopter feststellen mussten – obwohl genau diese Maschine bereits in Norwegen für NO TIME TO DIE im Einsatz stand (Quelle). Heute ist die Crew bei garstigem Wetter auch bereits wieder abgereist und ich habe keine Ahnung, ob sie erfolgreich waren.

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Dieser zweite Helikopter (zwar ohne Mängel, dafür auch ohne Kamera) soll auch für die Dreharbeiten im Einsatz gestanden sein. Hier bei Trøllanes auf der Insel Kalsoy.


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In England wird nun die Szene gedreht, welche aufgrund von Daniel Craigs Verletzung verschoben werden musste. Von zwei Statisten weiss ich zumindest, dass Anproben stattgefunden haben. Eine davon ist übrigens hochschwanger und die andere spielt eine Figur mit dem Beschrieb [Spoiler] 'Spectre Female' [Spoiler Ende]. Wo genau gedreht wird, weiss ich allerdings auch nicht. Die Pinewood Studios würden auf der Hand liegen, Indizien zeigen jedoch auf einen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Oxford. Die nächsten Wochen werden hierbei hoffentlich etwas Klärung bringen.

Kurzmeldungen

Phoebe Waller-Bridge ist die Frau der Stunde und hat nach Ihrer Arbeit von NO TIME TO DIE nun gleich drei Emmy-Preise für die TV-Serie FLEABAG abgeräumt. Nun soll sie laut Baz Bamigboye von den Bond-Produzenten angefragt worden sein, einen Drehbuch-Entwurf für BOND 26 zu liefern. Mich nähme ja Wunder, ob ihr Entwurf einem neuen 007-Darsteller gelten soll.

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Zum 50. Geburtstag von IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT bringt der Uhrenhersteller Omega eine limitierte OHMSS-Edition auf den Markt. Neben der offensichtlichen Referenz des Pistolenlaufs wurde auch ganz geschickt Bonds Familienwappen der drei goldenen Münzen sowie eine versteckte '50' eingebaut. Die 7'007 Stück der Omega Seamster Diver 300M kosten je CHF 6'450.00.
Video / omegawatches.com

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(Sagt den Bielern bloss nicht, dass Bond im Film eine Rolex trägt.)


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Autor Anthony Horowitz möchte nochmals einen Bond-Roman schreiben, was sein dritter wäre. Wie er durchblicken lässt, würde die neue Geschichte wohl wieder (wie bereits TRIGGER MORTIS und FOREVER AND A DAY) in der Zeitspanne von Flemings Bond spielen. Zurzeit ist er jedoch trotz Verhandlungen noch zu beschäftigt für ein neues Projekt. (Quelle

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Für die Francophonen unter uns: Die französischen Bond-Experten Guillaume Evin und Laurent Perriot bringen ein 007-Sachbuch mit dem Titel LE MONDE DE JAMES BOND heraus. Der Atlas umfasst 208 illustrierte Seiten mit bisher unveröffentlichten Fotos. Mehr Infos: jamesbond007.net

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KEINE ZEIT ZU STERBEN – so lautet die Übersetzung des Films in der Deutschschweiz, wie Universal Pictures Switzerland bekannt gab.

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Es wird zudem allgemein erwartet, dass der erste Teaser-Trailer am Samstag erscheint. Dann jährt sich die Weltpremiere von DR. NO zum 57 mal – ein Ereignis, dass EON Productions seit 2012 gerne mit einem GLOBAL JAMES BOND DAY feiert und für eine Trailer-Veröffentlichung eigentlich noch ganz gelegen käme. Offiziell angekündigt ist bis zum Versenden dieses Newsletters allerdings noch nichts.
Und bis es soweit ist, möchte ich euch den Fan-Trailer von Anton Volkov im Star-Wars-Stil ans Herz legen: No Time To Die – Star Wars: The Rise Of Skywalker D23 Special Look Style (Fan Trailer) [HD]

mit bondigen Grüssen


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